Die migrationsbedingte Vielfalt in Deutschland nimmt zu, und mit ihr schreitet auch die Teilhabe der Zugewanderten und ihrer Nachkommen an den zentralen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens voran. Der öffentliche Fokus liegt dabei häufig auf Arbeitsmarkt- und Bildungsintegration oder der Teilhabe in den Bereichen Gesundheit, Wohnen und Soziales. Kulturelle, politische und zivilgesellschaftliche Dimensionen der Integration bleiben häufig ausgeblendet – dabei haben sie für die subjektiv wahrgenommene Teilhabe und das damit verbundene Zugehörigkeitsgefühl zur Gesellschaft eine hohe Bedeutung. Zugewanderte insbesondere der ‚zweiten Generation‘ sind in den vergangenen Jahrzehnten in wachsendem Maße in Politik und Gesellschaft aktiv und sichtbar geworden. Im Vergleich zur Bevölkerung ohne Migrationshintergrund beteiligen sich Menschen mit Migrationshintergrund insgesamt betrachtet jedoch in geringerem Maße politisch und bürgerschaftlich. Dies bestätigt die vorliegende Studie mit aktuellen Daten: Zugewanderte und ihre Nachkommen nehmen – sofern sie das Wahlrecht haben – im Schnitt seltener an der Bundestagswahl teil, weisen ein geringeres Niveau an nichtelektoraler politischer Aktivität auf und sind auch weniger in zivilgesellschaftlichen Kontexten engagiert, sei es über die Mitgliedschaft in Vereinen oder durch nicht formalisiertes Engagement. Dies ist nicht nur ungünstig für die Integration; die geringeren Teilhabequoten im Bereich der Politik können gravierende Folgen haben: Denn mit der kontinuierlichen Zunahme des Bevölkerungsanteils mit ausländischen Wurzeln steigt die Zahl der Menschen, deren Interessen innerhalb des politischen Systems potenziell unberücksichtigt bleiben.
Genau hier engagieren wir uns! Nach der Migration und der Integration folgt nun die Partizipation: Die Förderung der Teilhabe an Demokratie und Gesellschaft von Menschen mit Migrationshintergrund.
Wichtige Fakten